Königstraße Nürnberg
Die Königstraße in Nürnberg ist eine historische Verbindung zwischen dem Hauptbahnhof und der Altstadt. Sie erzählt die Geschichte der Stadt, von ihrer industriellen Vergangenheit bis hin zu ihrer modernen Kultur. Wenn du vom Hauptbahnhof kommst und in die Altstadt möchtest, ist die Königstraße die direkte Verbindung – ein lebendiger Korridor, der dich in nur rund 20 Minuten zu einem der zentralen Plätze Nürnbergs führt: dem Hauptmarkt. Unterwegs solltest du die Augen offen halten. Gleich am Beginn der Königstraße steht das sehenswerte Frauentor und der Handwerkerhof – eine der beliebten Nürnberg Sehenswürdigkeiten. Vorbei an der Mauthalle siehst du dann rechts die Lorenzkirche. Direkt gegenüber steht das markante Nassauerhaus. Schließlich gehst du entlang der Königstraße über die Museumsbrücke und bist am Hauptmarkt.
Vom Hauptbahnhof zur Königstraße
Wenn du den Hauptbahnhof verlässt, landest du zuerst am Bahnhofsplatz – einem eher ungemütlichen, modernen Bereich, der von Verkehr und geschäftigem Treiben geprägt ist. Doch kaum bist du auf der Königstraße, verändert sich die Atmosphäre. Du spürst, wie die Straße lebendiger wird, der Lärm des Bahnhofs hinter dir bleibt und du dich in die Geschichte Nürnbergs begibst. Der Anfang der Königstraße ist ein Mix aus Gastronomie, Hotellerie und Geschäften. Diese typische “Bahnhofsnähe” ist in vielen Städten ähnlich – praktisch, aber nicht unbedingt ein Highlight für Touristen. Während du weitergehst, ändert sich der Charakter der Straße. Die Läden werden interessanter, die Architektur verschönern sich.
Gleich am Beginn der Königstraße stößt du auf das Frauentor, ein imposantes historisches Tor, das einst als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung diente. Es erinnert an die Zeit, als Nürnberg eine bedeutende Handelsstadt war und die Stadtmauern die Altstadt schützten. Direkt neben dem Frauentor findest du den Handwerkerhof. Das ist ein kostenlos zugängliches Freiluftmuseum, das Handwerkskunst in traditioneller Form präsentiert. Hier kannst du in kleinen Werkstätten stöbern, in denen lokale Handwerker noch heute ihre Kunstfertigkeit zeigen – während anderswo die Handwerker nur für den Besuch der Gäste arbeiten, ist der Handwerkerhof ein wirklich belebtes Viertel.
HANDWERKERHOF IN DER KÖNIGSTRASSE
Der Handwerkerhof Nürnberg liegt im ehemaligen Waffenhof bei der historischen Stadtmauer und wurde 1971 eröffnet, um an den 500. Geburtstag von Albrecht Dürer zu erinnern. Hier findest du Fachwerkhäuser, die an die traditionellen Altstadthäuser Nürnbergs erinnern, obwohl sie deutlich jünger sind. Der Handwerkerhof bietet eine kleine, aber feine Sammlung an Geschäften, in denen Handwerker ihre Kunstfertigkeit zeigen – von Lebküchnern über Töpfer bis hin zu Goldschmieden. In der Weihnachtszeit wird der Handwerkerhof zu einem zauberhaften Weihnachtsmarkt, der die Besucher mit traditionellen Nürnberger Köstlichkeiten wie Bratwurst und Lebkuchen verführt. Der Handwerkerhof ist eine wirklich lohnende Zeitreise in die Handwerksgeschichte der Region und zieht jedes Jahr zahlreiche Touristen an.
–> Handwerkerhof
Entlang der Königstraße zur Lorenzkirche
Dein Spaziergang führt dich weiter entlang der Königstraße, vorbei an der Mauthalle. Dieser beeindruckende Bau stammt aus dem 14. Jahrhundert und war ursprünglich ein Handelshaus für die Waren, die in der Stadt umgeschlagen wurden. Heute beherbergt das Gebäude unter anderem Ausstellungen und Veranstaltungen. Kurz darauf erreichst du die Lorenzkirche, eines der bekanntesten Wahrzeichen Nürnbergs. Ihre gotische Architektur und die eindrucksvolle Fassade sind ein echter Blickfang. Die Kirche, die von innen ebenso beeindruckend ist wie von außen, gehört zu den wichtigsten religiösen Bauwerken der Stadt und zieht Besucher aus aller Welt an. Direkt gegenüber der Lorenzkirche steht das markante Nassauer Haus, ein weiteres historisches Gebäude, das mit seiner Architektur eine wunderbare Mischung aus alten und modernen Elementen bietet.
LORENZKIRCHE IN DER KÖNIGSTRASSE
Die St. Lorenz Kirche in Nürnberg ist ein beeindruckender gotischer Bau, der im 13. Jahrhundert begonnen und 1477 mit dem spätgotischen Hallenchor vollendet wurde. Als Pfarrkirche des südlichen Siedlungskerns Nürnbergs war sie einst ein bedeutendes Zentrum der mittelalterlichen Reichsstadt. Besonders hervorzuheben ist das berühmte Sakramentshaus von Adam Kraft, ein Meisterwerk der gotischen Kunst. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt, doch die Ausstattung blieb größtenteils erhalten. Seit der Reformation ist die Lorenzkirche eine evangelische Stadtkirche und heute Sitz des Nürnberger Stadtdekans. Sie bildet zusammen mit der Sebalduskirche das architektonische und religiöse Zentrum der Stadt.
NASSAUER HAUS IN DER KÖNIGSTRASSE
Das Nassauer Haus in Nürnberg ist ein mittelalterlicher Wohnturm aus rotem Burgsandstein, der ursprünglich im romanischen Stil erbaut wurde und nach mehreren Umbauten gotische Elemente aufweist. Es steht als einzig erhaltenes Beispiel seiner Art in der Lorenzer Altstadt, gegenüber der Lorenzkirche. Der Turm wurde zwischen 1363 und 1709 von verschiedenen Patrizierfamilien bewohnt, darunter die Ortlieb und Schürstab. 1433 wurde das Gebäude mit einem prächtigen Wappenfries verziert. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Nassauer Haus stark beschädigt, aber zwischen 1950 und 1954 wieder aufgebaut. Heute befindet sich im zweiten Obergeschoss ein Festsaal mit Rokoko-Stuckdecke.
MAUTHALLE IN DER KÖNIGSSTRASSE
Die Mauthalle in Nürnberg ist ein bedeutendes mittelalterliches Gebäude und ein Wahrzeichen der Lorenzer Altstadt. Erbaut zwischen 1498 und 1502 von Hans Beheim d. Ä., diente sie ursprünglich als Kornlager zur Sicherstellung der Nahrungsmittelversorgung in Krisenzeiten. Später zog hier das Zoll- und Waagamt ein, weshalb das Gebäude den Namen „Mauthalle“ erhielt. Im 19. Jahrhundert wurde es in ein Geschäftshaus umgewandelt. Der Keller wurde als traditionelle Gastwirtschaft genutzt. Während des Zweiten Weltkriegs brannte die Mauthalle nach Luftangriffen aus, doch sie wurde von 1951 bis 1953 wiederaufgebaut. Der Gebäudekomplex beeindruckt durch seine sich verjüngende Fassade, die mit Backsteinlisenen und einem Reichsadler geschmückt ist. Heute wird das Gebäude weiterhin als Geschäftshaus genutzt, wobei der mittelalterliche Gewölbekeller lange Zeit das Brauhaus „Barfüßer“ beherbergte.
–> Mauthalle
Der letzte Abschnitt: Über die Museumsbrücke zum Hauptmarkt
Kurz bevor du den Hauptmarkt erreichst, überquerst du die Museumsbrücke, die dir einen schönen Blick auf die Pegnitz bietet und einen kleinen Vorgeschmack auf den Hauptmarkt gibt. Die Brücke verbindet das rechte Ufer des Flusses mit der Altstadt und ist ein beliebter Punkt, um das Stadtbild zu genießen und vielleicht ein paar Fotos zu machen. Nun bist du fast am Ziel: In wenigen Schritten erreichst du den Hauptmarkt, den zentralen Platz der Nürnberger Altstadt. Hier trifft Geschichte auf Gegenwart. Der Platz wird von beeindruckenden historischen Gebäuden flankiert, darunter das berühmte Rathaus und den Schönen Brunnen, ein gotisches Meisterwerk, das immer wieder Fotografen und Touristen anzieht. Besonders voll wird es hier im Advent: Dann findet hier der weltbekannte Christkindlesmarkt statt. Das ist ein echtes Highlight, wenn du die Königstraße zur Weihnachtszeit entlanggehst. Die gesamte Königsstraße ist mit feierlicher Weihnachtsbeleuchtung illuminiert und mündet in den Hauptmarkt mit den vielen Buden des Weihnachtsmarkts.
HAUPTMARKT – HIGHLIGHT AN DER KÖNIGSTRASSE
Der Hauptmarkt ist das pulsierende Herz der Nürnberger Altstadt. Umgeben von historischen Gebäuden wie dem Rathaus und der Frauenkirche, strahlt der Platz eine besondere Atmosphäre aus. Besonders bekannt ist der Hauptmarkt für seinen Wochenmarkt, auf dem frische, regionale Produkte angeboten werden. Im Winter verwandelt sich der Platz zum Zentrum des weltberühmten Christkindlesmarkts, einer der ältesten und bekanntesten Weihnachtsmärkte der Welt. Ein besonderes Highlight ist der Schöne Brunnen, ein prächtiges Wahrzeichen, das mit seiner Legende Glück und Kindersegen bringen soll. Der Hauptmarkt ist ein kulturelles Zentrum, das den Charme Nürnbergs widerspiegelt.
–> Hauptmarkt Nürnberg
Historische Bedeutung: Die Königstraße als Zentrum des Handels
Die Königstraße ist nicht nur heute eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt, sondern war auch im 19. Jahrhundert ein Knotenpunkt zwischen Tradition und Moderne. Der Name „Königstraße“ wurde 1810 nach der „Bajuwarisierung“ Nürnbergs gewählt, als die Stadt Teil des Königreichs Bayern wurde. Dieser Namenswechsel deutet bereits auf den Aufschwung hin, den die Straße erleben sollte – von einer einfachen, oft bescheiden bebauten Handelsstraße zu einer wichtigen Geschäftsstraße. Früher trugen die Straßenzüge rund um die Königstraße Namen, die auf geografische Gegebenheiten hinwiesen, wie „Beim Frauentor“ oder „Bei der Großen Waage“. Doch als Nürnberg durch den Bau der ersten Bahnstrecke Deutschlands immer mehr Besucher und Geschäftsreisende anlockte, wandelte sich die Straße von einem einfachen Wohn- und Gewerbegebiet zu einer repräsentativen Geschäftsstraße. Auch die ersten Hotels und Gasthöfe entstanden hier, um die wachsende Zahl von Reisenden zu beherbergen.
Vom Boulevard zur modernen Einkaufsstraße
In den folgenden Jahrzehnten nahm die Bedeutung der Königstraße weiter zu. Anfang des 20. Jahrhunderts wuchs die Straße zu einem Boulevard mit gehobenen Hotels und Geschäften, die das urbane Leben widerspiegelten. Das Kopfsteinpflaster, das den Charme der Straße prägte, wurde 1901 durch Asphalt ersetzt, was den damals modernen Ansprüchen gerecht wurde. Der „Königshof“ war ein bedeutendes Gebäude, das auf der Königstraße Geschichte schrieb. In den 1910er Jahren war das Hotel Café ein angesagter Treffpunkt im Jugendstil und ein Symbol für das kulturelle Leben in Nürnberg. Später, im Zweiten Weltkrieg, wurde das Gebäude zerstört und später in ein Kaufhaus umgewandelt. Der Königshof wurde 1982 abgerissen. Auch heute noch kannst du auf der Königstraße alte, schöne Gebäude und eine Vielfalt von Geschäften entdecken, die diese Geschichte fortsetzen. Das historische Erbe ist mit den modernen Elementen einer Shopping-Meile vereint.
Vom Hotel- und Gasthofzentrum zum Shopping – Paradies
Im 19. Jahrhundert war die Königstraße in erster Linie eine Straße für Hotels und Gasthöfe, die von den Reisenden genutzt wurden, die über den Bahnhof nach Nürnberg kamen. Auch heute gibt es noch Hotels entlang der Straße, doch die Bedeutung als Unterkunfts- und Gastronomiezentrum hat sich geändert. In einer Zeit der Urbanisierung und des Konsums hat die Königstraße heute mehr mit Geschäften, Restaurants und Mode zu tun als mit Gasthäusern. Der Platz, den Hotels früher einnahmen, wurde zunehmend von Geschäften und Einkaufszentren übernommen. Die Straße hat sich gewandelt – und zwar nicht nur im Hinblick auf die Nutzung, sondern auch in der Architektur. Besonders in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt sich hier eine Mischung aus verschiedenen Baustilen. Das ist nicht immer jedermanns Geschmack, aber es trägt dazu bei, dass die Königstraße eine lebendige und vielseitige Atmosphäre ausstrahlt.
Die Königstraße heute
Heute ist die Königstraße ein Beispiel für die Mischung von Alt und Neu. Die Altbauten, die dir während deines Spaziergangs auffallen, erinnern an die glanzvollen Zeiten der Straße, als sie noch ein Mittelpunkt des Nürnberger Geschäftslebens war. Aber die moderne Welt hat auch hier Einzug gehalten. Einkaufszentren, bekannte Marken und internationale Ketten prägen mittlerweile den Blick auf der Straße. Und doch bleibt etwas von der Seele der Königstraße erhalten. Wer genau hinschaut, entdeckt noch immer historische Gebäude und kleine, charmante Läden. Die Altstadt ist nur einen kurzen Fußweg entfernt und die Verwandlung von der etwas chaotischen Bahnhofsgegend zu einem angenehmen Spaziergang in die Altstadt ist ein schönes Erlebnis. Die Königsstraße ist Teil der Fußgängerzone in Nürnberg.
MEHR FUSSGÄNERZONEN IN NÜRNBERG
Welche tolle Fußgängerzonen es noch nicht, verrate ich dir in diesem Beitrag:
–> Fußgängerzone Nürnberg
Persönliches Fazit zur Königstraße Nürnberg
Die Königstraße in Nürnberg verbindet auf eindrucksvolle Weise Geschichte und Moderne. Der Spaziergang entlang dieser Straße ist eine Zeitreise, die mit historischen Sehenswürdigkeiten wie dem Frauentor und dem Handwerkerhof beginnt und über die Lorenzkirche und Mauthalle zu einem der kulturellen Zentren der Stadt, dem Hauptmarkt, führt. Besonders spannend finde ich den Wandel der Straße: Vom einstigen Handelsweg und Hotelzentrum zur modernen Einkaufsmeile, die dennoch ihren historischen Charme bewahrt. Die Mischung aus alten Gebäuden und modernen Geschäften schafft eine lebendige Atmosphäre. Egal, ob du auf der Suche nach einem schnellen Einkaufsbummel bist oder einfach nur die Geschichte der Stadt entdecken möchtest – ein Spaziergang durch die Königstraße lohnt sich. Wenn du das nächste Mal in Nürnberg bist, nimm dir doch einfach mal 20 Minuten Zeit und geh die Königstraße entlang. Du wirst überrascht sein, wie viel Geschichte und Leben sich in dieser kurzen Strecke verbirgt!
Weiterführende Links
- nicht weit von hier, das bekannte Albrecht Dürer Haus
- beliebteste Sehenswürdigkeit der Stadt, die Kaiserburg Nürnberg
- besuch unbedingt auch die Weißgerbergasse
- entdecke die Nürnberger Altstadt
Häufige Fragen zur Königstraße Nürnberg
Die Königstraße ist eine Straße in Nürnberg, die den Hauptbahnhof direkt mit dem Hauptmarkt in der Altstadt verbindet.
Zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten gehören das Frauentor, der Handwerkerhof, die Lorenzkirche, das Nassauer Haus, die Mauthalle und der Hauptmarkt.
Die Königstraße ist etwa 1 Kilometer lang und führt vom Hauptbahnhof in die Nürnberger Altstadt.
Der Name stammt aus dem Jahr 1810, als Nürnberg Teil des Königreichs Bayern wurde. Es sollte den Aufschwung der Stadt und die Verbindung zur königlichen Herrschaft symbolisieren.
Die Straße existiert schon seit dem Mittelalter, aber ihre Bedeutung wuchs vor allem im 19. und 20. Jahrhundert, als sie sich zu einem wichtigen Geschäfts- und Verkehrszentrum entwickelte.
Ja, die Königstraße in Nürnberg ist größtenteils eine Fußgängerzone. Zwischen der Mauthalle und dem Hauptmarkt besteht die Fußgängerzone.